Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist eine fortschrittliche, nicht-invasive Behandlungsform, die vor allem bei psychischen und neurologischen Erkrankungen Anwendung findet. Aber wie funktioniert rTMS genau, und was passiert während einer Behandlung? In diesem Artikel werden wir die Technologie hinter rTMS detailliert erklären, auf die Frequenzbereiche eingehen und auch den Unterschied zwischen rTMS und TMS erläutern, um ein besseres Verständnis für diese faszinierende Technik zu schaffen.
Was ist rTMS?
Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist eine Form der transkraniellen Magnetstimulation (TMS), bei der wiederholte Magnetimpulse auf das Gehirn abgegeben werden. Dabei werden magnetische Felder verwendet, die durch die Kopfhaut und das Schädelbein hindurchdringen und die elektrischen Ströme in den Nervenzellen des Gehirns induzieren. Dieser Prozess beeinflusst die Aktivität der Nervenzellen und kann so therapeutische Effekte auf die Gehirnregionen ausüben, die für bestimmte Erkrankungen verantwortlich sind.
Im Vergleich zur herkömmlichen TMS, bei der einzelne Magnetimpulse abgegeben werden, erfolgt die Stimulation bei rTMS in einer schnellen, wiederholten Reihenfolge. Diese wiederholte Anwendung der Magnetimpulse verstärkt die Wirkung auf die Gehirnregionen und führt zu länger anhaltenden Effekten.


Rechtlicher Hinweis:
Obwohl unser Magnetfeld-Stimulator Magnetfelder nutzt, handelt es sich bei unserem Produkt nicht um eine medizinische Behandlung und ersetzt keine medizinische Diagnose oder Therapie.
Der Inhalt dieses Artikels ist rein informativer Natur und dient nicht dazu, Erkrankungen zu identifizieren, zu behandeln, zu heilen oder deren Entstehung zu verhindern.
Das Produkt dient ausschließlich der Förderung des allgemeinen Wohlbefindens.
Wie funktioniert rTMS technisch?
Der Ablauf einer rTMS-Behandlung beginnt mit der Platzierung eines speziellen Magnetstimulators auf dem Kopf des Patienten. Das Gerät erzeugt ein Magnetfeld, das durch die Kopfhaut und das Schädelbein hindurch in das Gehirn eindringt. Das Magnetfeld induziert elektrische Ströme in den darunterliegenden Nervenzellen, was dazu führt, dass diese Zellen aktiviert werden und ihre elektrische Aktivität verändert wird.
Die Magnetimpulse, die durch den Stimulator erzeugt werden, sind sehr kurze Impulse (nur wenige Millisekunden lang). Diese Impulse wiederholen sich über einen festgelegten Zeitraum, wodurch die Nervenzellen eine stärkere oder abgeschwächte Aktivität erfahren, abhängig von der Frequenz und der Dauer der Impulse.
Unterschied zwischen TMS und rTMS
Ein häufig gestellter Begriff im Zusammenhang mit der Magnetstimulation ist der Unterschied zwischen TMS und rTMS. Beide Verfahren beruhen auf dem gleichen Prinzip der Magnetstimulation, jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied:
- TMS: Bei der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) wird ein einzelner Magnetimpuls auf das Gehirn abgegeben, der eine sofortige, aber kurzfristige Wirkung auf die Nervenzellen hat. TMS wird in der Regel in spezifischen klinischen Anwendungen verwendet, bei denen nur eine einmalige, punktuelle Stimulation notwendig ist.
- rTMS: Bei der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) hingegen werden wiederholt Impulse abgegeben, oft über einen Zeitraum von 20 bis 40 Minuten. Diese wiederholte Anwendung hat eine langfristigere Wirkung auf die Gehirnaktivität und wird bei chronischen oder behandlungsresistenten Erkrankungen, wie Depressionen, Angststörungen oder Zwangsstörungen, angewendet. Der Unterschied liegt also in der Häufigkeit der Impulse – während bei TMS nur ein einzelner Impuls verwendet wird, erfolgt die Anwendung bei rTMS in schneller Folge, um eine stärkere und länger anhaltende Wirkung zu erzielen.
Wie wirken Magnetimpulse auf das Gehirn?
Die Magnetimpulse, die bei rTMS angewendet werden, haben eine tiefgreifende Wirkung auf die elektrische Aktivität im Gehirn. Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen (Neuronen), die über elektrische Signale miteinander kommunizieren. Bei verschiedenen Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen oder Angststörungen, kann die Aktivität in bestimmten Hirnregionen zu hoch oder zu niedrig sein.
Durch rTMS können spezifische Hirnregionen entweder aktiviert oder gehemmt werden, je nach den spezifischen Bedürfnissen der Behandlung. Das Magnetfeld wird dabei gezielt auf bestimmte Hirnregionen gerichtet, die für die Symptome der jeweiligen Erkrankung verantwortlich sind. Die Frequenz der Magnetimpulse ist dabei entscheidend, um die richtige Wirkung zu erzielen.

Frequenzbereiche von rTMS
Ein wesentlicher Aspekt der rTMS-Behandlung ist die Frequenz der Magnetimpulse, die die Wirkung der Stimulation bestimmt. Je nach Frequenz können unterschiedliche Effekte erzielt werden:
- Hochfrequente rTMS (über 5 Hz): Bei hochfrequenter rTMS werden die Magnetimpulse mit einer Frequenz von mehr als 5 Hertz abgegeben, oft in einem Bereich von 10 bis 20 Hertz. Diese Form der rTMS hat eine aktivierende Wirkung auf die Nervenzellen. Sie wird oft verwendet, um unteraktive Hirnregionen zu stimulieren, was besonders bei Depressionen von Bedeutung ist. Bei Depressionen sind häufig Bereiche des Gehirns, wie der präfrontale Kortex, unteraktiv, was zu den typischen Symptomen führt. Hochfrequente rTMS kann diese Regionen wieder aktivieren und somit zu einer Linderung der Symptome führen.
- Niedrigfrequente rTMS (unter 1 Hz): Niedrigfrequente rTMS, bei der die Magnetimpulse mit weniger als 1 Hertz abgegeben werden, hat eine hemmende Wirkung auf die Nervenzellen. Diese Form der rTMS wird genutzt, um überaktive Hirnregionen zu dämpfen. Ein Beispiel für den Einsatz dieser Technik ist die Behandlung von Zwangsstörungen oder Angststörungen, bei denen bestimmte Gehirnregionen überaktiv sind. Durch die Hemmung dieser Bereiche kann rTMS helfen, die Symptome zu lindern.
- Mittelfrequente rTMS (1-5 Hz): Diese Form der Stimulation liegt zwischen hochfrequenter und niedrigfrequenter rTMS und wird weniger häufig verwendet, aber auch sie hat spezifische Anwendungsmöglichkeiten. Sie kann zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt werden, bei denen eine ausgewogene Balance zwischen Aktivierung und Hemmung der Hirnregionen erforderlich ist.
Anwendungsgebiete von rTMS
rTMS wird vor allem zur Behandlung von psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Zu den häufigsten Anwendungsgebieten gehören:
- Depressionen: rTMS wird oft als Behandlungsoption bei behandlungsresistenten Depressionen verwendet, wenn herkömmliche Medikamente oder Psychotherapien nicht ausreichend wirken.
- Angststörungen: Mit der richtigen Frequenz kann rTMS helfen, überaktive Hirnregionen zu beruhigen, die mit Angststörungen in Verbindung stehen.
- Zwangsstörungen: Auch hier kann rTMS durch Hemmung überaktiver Gehirnregionen zu einer Linderung der Symptome beitragen.
- Chronische Schmerzen: rTMS hat sich auch als hilfreich bei der Behandlung von chronischen Schmerzen und Migräne erwiesen.
- PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung): rTMS kann die Gehirnregionen aktivieren, die mit der Verarbeitung von Traumata in Verbindung stehen.
Hinweis
Obwohl sowohl rTMS als auch unser Magnetfeld-Stimulator Magnetfelder nutzen, handelt es sich bei unserem Produkt nicht um eine medizinische Behandlung.
Der Inhalt dieses Artikels sind rein informativer Natur. Die aufgeführten Informationen zielen nicht darauf ab, Erkrankungen zu identifizieren, behandeln, heilen oder deren Entstehung zu verhindern.
Fazit
Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist eine fortschrittliche Technologie, die gezielt eingesetzt werden kann, um die Gehirnaktivität zu modifizieren und Symptome verschiedener psychischer Erkrankungen zu lindern. Durch die Anwendung unterschiedlicher Frequenzen von Magnetimpulsen kann rTMS entweder die Aktivität im Gehirn steigern oder dämpfen, je nachdem, welche Hirnregionen behandelt werden müssen.
Der Unterschied zwischen rTMS und TMS liegt in der Häufigkeit der Impulse – rTMS verwendet wiederholte Impulse, die eine langfristigere und stärkere Wirkung auf die Gehirnaktivität haben. Diese Technologie stellt eine wertvolle Option für Patienten dar, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ausreichend ansprechen und bietet eine nicht-invasive und gut verträgliche Alternative.